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Kirchzarten: Am 6. September 2024 veranstaltete die Organisation RAPRED-GIRUBUNTU einen Informationsabend über die Partnerschaft zwischen dieser Organisation und dem deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen diesem deutschen Bundesland und Burundi organisierte die Organisation erstmals deutsch-burundische Abende in Burundi und Deutschland.
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Zehn Tage nach der Veranstaltung eines deutsch-burundischen Abends in Burundi organisierte RAPRED-GIRUBUNTU eine zweite Veranstaltung, diesmal für das deutsche Publikum. Kirchzarten ist die erste Gemeinde in Deutschland, die sensibilisiert wurde. Ein überwiegend deutsches Publikum entdeckte am Freitagabend, dem 6. September 2024, Burundi durch Vorträge über die Partnerschaft zwischen Burundi und dem Land Baden-Württemberg.
Dank der Berichte einer Gruppe von Deutschen, die Ende August von einer Partnerschaftsreise nach Burundi zurückgekehrt waren, erfuhr dieses Publikum aus der Gemeinde Kirchzarten aus erster Hand von der Existenz dieser Partnerschaft und der Wirkung der laufenden Projekte in Burundi.
Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Das Publikum erlebte begeistert Vorführungen der burundischen Trommel (seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe) begleitet von traditionellen Frauentänzen. Die burundische Kultur wurde mit traditioneller deutscher Volksmusik verbunden, als Zeichen der kulturellen Partnerschaft zwischen den beiden Völkern, erklärten die Organisatoren des Abends.
Neun Jahre Engagement für Frieden und Versöhnung
Die Organisation RAPRED-GIRUBUNTU wurde 2015 in Freiburg, Deutschland, nach dem Ausbruch der politischen Krise von 2015 gegründet. Die Idee war, Menschen zusammenzubringen, die Krisenzeiten erlebt haben, mit dem Ziel, Frieden und Versöhnung zu fördern. So führt RAPRED-GIRUBUNTU Projekte in Burundi, Ruanda, der DR Kongo und Kenia durch.
Die Organisation hat ein Netzwerk afrikanischer und europäischer Experten und Forscher aufgebaut, die im Rahmen der “Girubuntu Peace Academy GPA” in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Caritaswissenschaft der Universität Freiburg Forschungen und Veröffentlichungen zu verschiedenen Themen des Friedens und der Versöhnung durchführen.
Was Burundi betrifft, so führt die Organisation neben dieser akademischen Arbeit in Deutschland auch Sensibilisierungsaktivitäten über Burundi durch Friedens- und Versöhnungskonzerte durch.
Verschiedene andere Projekte werden in Burundi durchgeführt: ein Projekt namens IGA zur Unterstützung burundischer Schüler und Studenten in ihrer Ausbildung; ein Projekt zur Berufsausbildung armer Frauen sowie ein Projekt zur Ernährungssicherheit, durch das die Organisation der Bevölkerung (derzeit in den Provinzen Karusi und Gitega) bei der landwirtschaftlichen Produktion hilft. Die Organisation arbeitet auch an der Förderung von Frieden und Versöhnung in Burundi und der Stärkung der Kapazitäten burundischer Partner.
Sowohl in Burundi als auch in Deutschland kämpft RAPRED-GIRUBUNTU für die Entkolonialisierung der Partnerschaft: “Die Burundier müssen aufhören, sich zu unterschätzen, sie müssen ihren Stolz wiederfinden und ihr Potenzial und ihre Fähigkeiten nutzen. Und die europäischen Partner müssen verstehen, dass sie ihren burundischen Partnern gleichgestellt sind, und diese Entkolonialisierung der Partnerschaft bedeutet nichts anderes als gegenseitigen Respekt zwischen den Partnern”, erklärte der Präsident von RAPRED-GIRUBUNTU, Dr. Déogratias Maruhukiro, der den Kampf jedoch als langwierig einschätzt.
Trotz der von RAPRED-GIRUBUNTU beklagten Zurückhaltung potenzieller europäischer Partner hält Muna Hassaballah, die für die Umsetzung der Partnerschaft zwischen dem Land Baden-Württemberg und Burundi innerhalb der SEZ-Stiftung (Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit) zuständig ist, den Beitrag der Diaspora für wichtig. “Wir finden nicht nur die Initiative von RAPRED-GIRUBUNTU zur Förderung von Frieden und Versöhnung in verschiedenen Ländern der Subregion wichtig, sondern es ist auch sehr wichtig, Projekte zu unterstützen, die von Diasporas in ihren Ländern durchgeführt werden. Sie sind am besten in der Lage, ihre Bedürfnisse und die Mittel zu ihrer Befriedigung zu kennen.”
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